Sonntag
25. August 2024
17:00 Uhr
"Lieder ohne Worte"
Tianwa Yang Violine
Florian Richter Viola
Valentino Worlitzsch Violoncello
José Luis García Vegara Oboe
Martin Klett Klavier
30 EUR | 25 EUR
Die Schumanns auf romantischen Pfaden und weitere Lieder ohne Worte von Mendelssohn und Klughardt
Mendelssohns Lieder ohne Worte, eine Sammlung von 48 Klavierstücken, prägen bis heute das Kammermusikschaffen vieler Komponisten seiner Zeit durch ihren erzählenden Charakter und eingängige, lyrische Melodik. Bei Robert Schumann hört man den Einfluss etwa in seinen Romanzen op. 94 für Oboe und Klavier. Ein liebevolles, intimes Weihnachtsgeschenk für seine Frau Clara im Jahr 1849, ist es bis heute ein Höhepunkt der romantischen Oboenliteratur. Gesanglich führt die Oboe und teilt elegante Spielmotive mit dem Klavier. Welche Worte hätte er wohl dazu geschrieben? Romanzen konnte Clara Schumann auch: 1853 schrieb sie ihr Opus 22, angeregt durch die Bekanntschaft mit dem Geigenvirtuosen Joseph Joachim und dem jungen Johannes Brahms, für den sie bald Zuneigung empfand. August Klughardt, dessen Werk weitgehend in Vergessenheit geraten ist, komponierte seine Schilflieder nach Gedichten des Spätromantikers Nikolaus Lenau. Mit Worten träumt das lyrische Ich melancholisch von unerfüllter Liebe; ohne Worte, in der Fassung für Oboe, Viola und Klavier, zeichnen die Stücke musikalisch die Erlebnisse des Wanderers in der Natur nach, in verschiedenen Stimmungen: träumerisch – leidenschaftlich erregt – zart – feurig – ruhig. Zum Abschluss der diesjährigen BEGEGNUNGEN erklingt Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy selbst. Sein erstes Klaviertrio, von Schumann als „Meistertrio der Gegenwart“ gerühmt, gilt bis heute als eines der bekanntesten Klaviertrios der Romantik. Besonders der zweite Satz erinnert mit seiner klaren, gesanglichen Melodie an den Stil der Lieder ohne Worte. Trotz der Moll-Tonart klingt das Trio beschwingt und leichtfüßig, es entstand in einer glücklichen Lebensphase. Um den Anschein der Leichtigkeit des Stücks zu wahren, wird den Musiker*innen viel abverlangt, sind die einzelnen Instrumentalstimmen doch sehr herausfordernd komponiert.
Robert Schumann (1810–1856)
Drei Romanzen op. 94
für Oboe und Klavier
Nicht schnell | Einfach, innig | Nicht schnell
Clara Schumann (1819–1896)
Drei Romanzen op. 22
für Violine und Klavier
Andante molto | Allegretto | Leidenschaftlich schnell
August Klughardt (1847–1902)
Schilflieder op. 28
für Oboe, Viola und Klavier
nach Gedichten von Nikolaus Lenau (1802–1850)
Langsam, träumerisch – „Drüben geht die Sonne scheiden”
Leidenschaftlich erregt – „Trübe wird’s, die Wolken jagen“
Zart, in ruhiger Bewegung – „Auf geheimem Waldespfade schleich ich gern im Abendschein“
Feurig – „Sonnenuntergang, schwarze Wolken zieh’n“
Sehr ruhig – „Auf dem Teich, dem regungslosen, weilt des Mondes holder Glanz"
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 49
für Violine, Violoncello und Klavier
Molto allegro ed agitato | Andante con moto tranquillo | Scherzo. Leggiero e vivace | Finale. Allegro assai appassionato